Sekt oder Selters? – Nach Sieg in Harburg I (8:1) bringt Niederlage bei Friedrichsgabe II (4:8) das Saisonziel in Gefahr … aber es kann auch ganz anders kommen

von uli

Sophia beginnt ihre Spieltagsresümee mit einer schönen Alliteration und fragt: „Sekt oder Selters am Saisonende? Eigentlich war die Frage sportlicher Natur. Mittlerweile hat sie einen ganz anderen Charakter bekommen. Denn dann kam Corona und keiner weiß, was es wird, denn der Sport steht still, womit wir die nächste Alliteration aufs digitale Papier gebracht haben.

Klar, wir sind mit dem Rückblick auf die Spiele der Süd-Damen gegen Harburg (8:1) und Friedrichsgabe II (4:8) spät dran. Passt irgendwie? Mittlerweile sind fast drei Wochen nach dem letzten Ball am 8.3.2020 und dieser Veröffentlichung am 26.3.2020 vergangen. Na ja, lieber spät als nie – auch das hat irgendwie die Ironie der coronisierten Gegenwart gepachtet.

Sophia (Harburg) und Lisa (Friedrichsgabe) haben in ihren Berichten unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Vor allem Lisa (alias „Schoki“) hat in ihrem Fazit den Wissensvorsprung durch ihre „verspätete“ Abgabe des Spielberichts (14.3.2020) einfließen lassen. In der aktuell eingefrorenen Tabelle ist der TSV Süd mit 25:9 Punkten Erster, hat aber jeweils ein Spiel mehr als der Zweite Friedrichsgabe II (24:8) und der Dritte Schwarzenbek II (23:9), das bei gleichen Minuspunkten das bessere Spielverhältnis aufweist (+53 vs. +38). Doch dann kam Corona. Was nun? Schieben wir diese Frage ins Reich der Telefonate und Chats (und nicht in die Zwiegespräche mehrerer an einem Ort … Stichwort Kontaktsperre). Wir warten also ab. Aber das Titelbild spricht Bände – Quo vadis? …um das Warten zu erheitern, hat dieses Vorgeplänkel nun ein Ende. Viel Spaß bei den Spielberichten.

GW Harburg I vs. TSV Rostock Süd I (1:8)

Sekt und Selters am Saisonende? – Das war die Frage vor unserem Auswärtswochenende gegen den Tabellenvorletzten Harburg und unseren engsten Verfolger Friedrichsgabe. So viel sei vorweggenommen: Die Beantwortung der Frage wird vielleicht bis zum letzten Spieltag auf sich warten lassen… das spricht für Spannung, wenn es denn noch ein sportliches Finale geben wird.

Nachdem wir ohne Sandy und ohne Maxi am vergangenen Spieltag wichtige Punkte liegen gelassen hatten, sannen wir nach Wiedergutmachung bzw. „Schadensbegrenzung“. Dass dies zumindest besonders am Sonntag gegen die Tabellenzweiten mehr als hart wird, war klar. Denn nebenbei erwähnt sei, dass Friedrichsgabe bis dato mit einer Rückrunden-Bilanz von 12:0 aufwartete, wir hingegen nur mit  5:5 Punkten im selben Zeitraum! Umso wichtiger ist wohl unser Vorsprung, den wir uns heraus gearbeitet haben. Wie wichtig, wird uns für die letzten Spiele wohl mehr als bewusst.

Dennoch waren wir positiv gestimmt, wenngleich unser „Küken“ Maxi bestimmt auch eine gute Unterstützung gewesen wäre. Doch diese fehlte aufgrund der Teilnahme bei den LMM von MV.

So hieß es Sandy, Sophia, Schoki und Claudia – inklusive Dauer-Supporter Florian – auf nach Hamburg. Wir waren froh, dass Lisa sich trotz Angeschlagenheit durch Erkältungsviren sich bereit erklärte, beide Spiele mitzuspielen. Wohl gemerkt, das war der 7.3.2020. Eine Woche später wäre das kaum mehr denkbar gewesen. So ging es mit dicker Reiseapotheke eingedeckt und sogar besser als vorher befürchtet auf die letzte Auswärtstour der Saison.

Harburg trat an mit: Subei, Fabig, Beecken und Cao. Die Doppel sind schnell erzählt. Lisa und Claudia schlugen Nr. 1 und 2 von Harburg souverän mit 3:0. Nachdem Sandy und ich einen Satz „Eingewöhnung“ gegen Beecken und Cao brauchten, konnten wir mit einem 3:1-Sieg und somit einer 2:0 Führung in die Einzel starten.

Merle Subei teilte uns mit, dass sie sich körperlich heute nicht in der Lage fühlte, die Einzel zu spielen und gab kampflos auf. Somit fiel mein erstes Spiel aus, es stand 3:0. Sandy lies Harburgs Nr. 2 Anne Fabig keine Chance und „gönnte“ ihr in drei Sätzen insgesamt nur neun Punkte – ein selten sicherer und ungefährdeter Sieg in dieser Spielzeit. Es stand 4:0.

Claudia verlor ihre ersten beiden Sätze gegen Marleen Beecken jeweils super knapp mit 9:11. Ansporn genug um weiter zu kämpfen – mit Erfolg. Sie holte auf, wieder in zwei langen Sätzen. Aber die Aufholjagd sollte leider nicht belohnt werden, im fünften Satz gelangen Claudia leider nur drei Zähler, sodass Beecken den ersten Punkt für ihre Mannschaft sicherte.

Ich greife mal vorweg – mehr Punkte waren dann aber für die Hamburgerinnen an diesem Tag nicht drin. Durch den Ausfall von Subei stand es inzwischen 6:1, nachdem Lisa gegen die junge Huong Ly Cao, die heute ihren ersten Einsatz in der Verbandsoberliga hatte, sicher mit 3:0 siegte. Bei diesem Spielstand durfte nun auch ich endlich in mein erstes Einzel starten und gewann dieses gegen Fabig im Endeffekt relativ souverän mit 3:1. Kurz vor Schluss: 7:1

Lisa durfte den Schlusspunkt setzen. Aber nicht einfach so – sie gönnte uns allen noch etwas Spannung. J Ein enges Hin und Her. Beecken, Schoki, Beecken, Schoki uuuund Schoki! Sehr gut – 3:2 und 8:1-Auswärtssieg. Lisa entschied mit ihrem Sieg somit, dass wir unser Essen im Lübecker Stammitaliener schneller einnehmen durften als zuvor gedacht.

SV Friedrichsgabe II vs. TSV Rostock Süd I (8:4)

Sekt? Gibt es was zu feiern?

Ich entschuldige mich schon einmal vorab, dass dieser Bericht so lange auf sich hat warten lassen (Anm.: Uli hat noch länger gebraucht, ihn zu lektorieren). Sophia hat den Samstag schon vor langer Zeit so schön zusammengefasst und ja Schoki kommt einfach nicht aus dem Puschen. Es liegt vielleicht daran, dass ich nie wirklich einen Bericht schreibe, sondern mehr laber als alles andere. Und ich mich zum Sonntag schon ziemlich leer geschnattert habe. Bevor ich nun diesen Sonntagsfluch versuche kurz und knapp zusammenzufassen eines vorweg: Die Damen des TSV Rostock Süd sind die Loser der Liga in Sachen Sekt.

Wir haben nie Sekt dabei. Wenn uns nach dem Punktspiel ein Gläschen angeboten wird, dann wird das in der Regel negiert. Dabei beobachtet man den Sektritus stets und überall. Vielleicht ist da ja was dran. Naja, da wir die Verbandsoberliga auf jeden Fall halten werden, können wir ja noch üben.

Okay, wir schreiben Sonntag, den 08. März 2020, ca. 8.30 Uhr. Irgendwo im Ibis Budget klopft der Reinigungsservice an den Zimmertüren. Vollkommen ver- und zerstört wird die Tür geöffnet und der Reinigungsservice kann nur noch sagen „Oh, später!“. Ja, alles Gute zum Frauentag, was?

Nach einem waffellosen Frühstück ging es dann Richtung Norderstedt zum SV Friedrichgabe II. Einspielen, Fragerunde „Wer spielt Doppel 1?“, „Rostock- Ahoi!“ und los.

Zum Thema Doppel: Ziel ist es immer, dass wir 2:0 oder mind. mit 1:1 rausgehen. Vor allem wenn nicht zwei Standarddoppel vorhanden sind, also Sandy & Sophia und Claudia & Maxi. Ist auswärts selten drin. Und wir haben in der Aufstellung: Sandy, Sophia, ich (Lisa) und Claudia gespielt. Aus taktischer Sicht sah es auf dem Papier für die Doppel nicht so gut aus. Dennoch konnten wir das 1:1 erreichen. Claudia und ich haben uns gut in das Doppel gekämpft und konnten mit 15:13 den fünften Satz für uns entscheiden. Kann man mal so machen, klappt aber nicht immer.

Dann ging es in die Einzel. Friedrichsgabe hat in der Aufstellung: Jin-Sook Cords, Ariane Liedmeier, Luna Bousselmame und Carina Ludwig gespielt. Aus gesellschaftlichen Gründen muss ich jetzt sagen, dass Friedrichsgabe so ziemlich in TOP-Besetzung gespielt hat. In dieser Konstellation auch zum ersten Mal. Ja, alles gut. Fürchten sollten sie uns ja auch, aber es wäre jetzt nicht so nötig gewesen. Und mal ganz ehrlich und davon bin auch überzeugt, dass es prinzipiell egal, wie der Gegner aufstellt. Man gewinnt und verliert als Mannschaft. Einer fängt den anderen auf. Ich könnte mich jetzt noch über QTTR- Punkte auslassen, aber das verschieben wir aufs nächste Mal

Super-Sophia hat dann wieder zugeschlagen. Erst gewann sie gegen die Nummer 1 Cords mit 3:1 und dann gegen Nummer 2 Liedmeier mit einem 3:2. Somit hat Sophia 2 von 2 eingesammelt. Perfekt!

Für mich lief die erste Einzelrunde auch positiv mit einem 3:0 gegen Carina Ludwig. Und damit waren es vier Punkte, die von unserer Seite eingesammelt wurden. 4:8 gegen den SV Friedrichsgabe II.

Die große Frage, die sich stellt: Hätten wir es besser machen oder mehr daraus machen können? Ich bin nicht Nostradamus. Keine Ahnung.

Fazit: Alles, was jetzt noch kommt haben wir nicht mehr in der Hand. Vor allem in Zeiten von Corona ist es ungewiss, ob überhaupt noch gespielt wird. Wir lassen uns überraschen. Ich hab auf jeden Fall hamstermäßig Sekt gekauft. #läuft bei uns

Auf hoffentlich bald wieder an der Platte, Lisa/Schoki

Text: Sophia Scheel, Lisa Schoknecht und Ulrich Creuznacher (Vorwort)
Foto: bearbeitet

 

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