Gewinnt das Wir, gewinnt die Vier – Süd 4 besiegt Nord-West 1 mit 9:5

von uli

Die inoffizielle Stadtmeisterschaft in der Verbandsliga geht – zumindest in der Hinrunde – an Süd 4. Auch der Stadtrivale Nord-West Rostock 1 konnte den Lauf des Aufsteigers nicht stoppen, musste sich am Ende mit 5:9 geschlagen geben, das Geschenk für Nord-Wests Kapitän Grußendorf beschränkte sich an dessen 43. Ehrentags auf verbale Glückwünsche.

Die Gastgeber spielten mit, wie es so schön heißt, mit voller Kapelle. Auf den Positionen eins bis fünf tat dies auch Süd 4, nur an Position sechs lief wieder „Pitti Platsch“ Meier auf.

Die Aufstellungen:

Nord-West 1: Powilleit, Möller, Engelke, Grußendorf, Dudek, Rach

Süd 4: Peters, Scheel, Schweitzer, Creuznacher, Tesing, Meier

 

Während sich Peters / Tesing schon längst gefunden haben, funktioniert auch das Doppel Creuznacher / Meier immer besser. Beide Duos bezwangen ihre gepaarten Gegenüber jeweils mit 3:0. Spannend wurde es im Duell zwischen den Nord-West-Oldies Powilleit / Möller gegen die Süd-Vier-Jungspunde (im Vergleich zu ihren Gegnern) Scheel / Schweitzer. Fünf Sätze mussten entscheiden und beinahe wäre der Süd-Coup gelungen. Doch eine 5:2-Führung half Scheel / Schweitzer nicht zum Sieg, denn Powilleit / Möller erspielten sich noch neun Punkte, die Südler nur noch einen. Das 2:1 nach den Auftaktdoppeln war aber dennoch eine sehr gute Basis.

Dreimal „zu neun“ hieß es bei Peters gegen Möller. Ein anderes Wort wäre: Maßarbeit. Nach Maß lief es auch bei Powilleit gegen Scheel, auch wenn es zum Leidwesen für unseren „Scheeli“ ist. Dabei hatte er die Überraschung selbst auf dem Schläger, doch er führte seine schwarze Satzverlängerungssatistik fort indem er den Ersten mit 10:12 und den Zweiten mit 13:15 verlor. Eiskalt wäre er gewesen, hätte er seine Satzbälle genutzt. Der Dritte war dann schnell vorbei und Nord-West blieb dran, glich sogar durch Engelkes Blitzsieg gegen Creuznacher formal aus. Schweitzer brachte uns mit seinem 3:2 über das „Geburtstagskind“ Grußendorf wieder in Front. Dass jedoch erst nachdem er nach Verlust des Dritten und einem 1:2-Satzrückstand davon abgehalten wurde sein Rückhandtraining auf den nächsten Trainings- und nicht auf den heutigen Punktspieltag zu verlegen. Prompt lief es wieder wie am Schnürchen. Wie an der Schnur gezogen schlug es bei Rach ein als er sich anschließend unserem Koloss Tesing gegenüber sah. Viele sogenannte „service winner“ und kam der Return zurück schlugen Tesings Vorhand- wie Rückhand-Topspins ein. Auch die mehr als eine Minute dauernden Satz- und Auszeitpausen halfen Rach hier nicht entscheidend weiter. Derweil schickte sich auf Meier an seine Bilanz weiter auszubauen. Das nächste Opfer hieß Dudek. Doch der ließ sich nur zunächst überrumpeln. Den engen zweiten Satz gewann „Pitti Platsch“ und führte damit 2:0 in den Sätzen. Der Dritte ging klar an „Dudi“ bevor Meier im Vierten dann wieder etwas mehr Aktivität in sein passives Spiel brachte. 6:3 für Süd.

Zwei vorentscheidende Matches folgten: Powilleit gegen Peters und Möller gegen Scheel. Die Frage, die es zu beantworten galt war. Geht der Zeiger auf der Anzeigentafel in Richtung „6:5 und alles ist wieder offen“ oder „7:4 oder besser 8:3 und Vorentscheidung“? Superstart von Peters im Ersten, dann bei 11:11 Auszeit im Zweiten. Konzentration auf Powilleits Aufschlag, die Peters heute nicht gut lesen konnte und so viele Kerzen produzierte. Die Auszeit zündete nicht. Eng blieb es. Jeder gewann einen der folgenden zwei Sätze mit 11:9. Den Endspurt hatte aber Powilleit für sich gebucht. Bei 5:4 für Powilleit wurde gewechselt. Bei 11:5 die Hände geschüttelt. Die Last wanderte zu Scheel, der doch tatsächlich seine erste Satzverlängerung – 13:11 im Zweiten – gewann. Wichtig war sie obendrein, da er bereits mit 0:1 in den Sätzen zurücklag. Ein Erste-Sahne-Satz folgte und mit dem nötigen Glück auch noch der folgende Vierte zum 3:1. Der Dreipunkteabstand blieb. Wichtig. Dann wurde es gruselig, allerdings nicht in spielerischer Hinsicht, sondern in punkto sportliches Verhalten am Tisch, bzw. beim Tischtennis. Als Schweitzer seinem Kontrahenten Engelke den ersten Satz mit 11:9 klaute fiel der Satz: „Na, viel kann der aber nicht!“ Im weiteren Spielverlauf, den Schweitzer positiv für sich gestalten konnte, flog dann auch noch der Schläger oder wahlweise der Ball mehr oder weniger unkontrolliert durch die Halle. Die Notwendigkeit gelber Karten muss sich nicht daraus ergeben, dass sich physisch nicht vorhanden sind. Sie können auch verbal ausgesprochen werden. Wurden sie aber nicht. Umso befriedigender, dass Schweitzer mit 3:0 gewann. Am Nachbartisch tat Creuznacher so Einiges, um als guter Gast rüberzukommen. Im Ersten führte er schnell mit 4:0, verlor aber. Im Zweite lag er mit 6:10 hinten und verlor trotzdem mit 9:11. Die Auszeit bei 1:4 im Dritten fruchtete mit Anlauf, aber auch weil Grußendorf das TT-Spielen quasi einstellte. So kam es, dass sich beide nach einigen weiteren Minuten im Entscheidungssatz wiederfanden. Bei 9:9 spielte Grußendorf zwei gute Bälle und hatte sein sportliches Geschenk vom Gäste-Kapitän bekommen, die bereits dritte Niederlage im vierten Fünfsatzspiel. Den Deckel auf den Topf setzte dann aber zeitnah Tesing indem er Dudek mit 3:1 bezwang. Die Schwächephase im Dritten überwand er schnell.

Bis auf Creuznacher punktete heute jeder im Einzel, Schweitzer und Tesing sogar doppelt. Meier bleibt im unteren Paarkreuz weiterhin ungeschlagen und auf Peters ist oben einfach Verlass. Scheel hat sich oben ebenfalls gut eingefunden, steht jetzt bei 3:3. Nur Wort- und Schriftführer Creuznacher hinkt der heutigen und beiden vergangenen geschlossenen Mannschaftsleistungen etwas bis weit hinterher – hat als Einziger eine negative Bilanz (1:5). Doch solange das „Wir“ dies kompensieren kann, ist (noch) alles gut. Sechs Punkte auf der Habenseite heißt sechs Punkte für den Klassenerhalt.

Das Protokoll.

Die Tabelle.

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