Am vergangenen Wochenende waren wir zu Gast beim TTSV 90 in Neubrandenburg. 10 Uhr begannen wir mit dem Spiel gegen die erste Neubrandenburger Vertretung, die überraschend ohne ihre Nummer 1, Marc Wroblewski, antraten. Dafür war im Gegensatz zum Hinspiel die etatmäßige Nummer 5, Jörg Boike, und als guter Ersatz Peter Mauermann dabei. Wir stellten uns ohne unsere Nummer 2, Ossi, aber mit bekannten Stammkräften (Micha, Spiegel, Acki, Goldi, Til und mir) dagegen.
Die Gastgeber stellten aufgrund des Fehlens von Wroblewski und durch die Hinrundenerfahrung (1:3 Doppelbilanz beim 8:8 Unentschieden) ihre Doppel um, was nach den Eingangsdoppeln ein geglückter Plan war. Wir gewannen lediglich mit unserem Doppel 2 (Spiegel/Goldi) gegen das gegnerische Doppel 1 (Kernchen/Mauermann). Sowohl Micha und ich als auch Acki und Til verloren ihre Doppel, wobei Letztere bis zur Satzverlängerung im Dritten mit einer 2:0-Satzführung im Rücken wie die sicheren Sieger aussahen.
Im oberen Paarkreuz konnte Micha aber nach einem überragenden Gefecht gegen Pijacki mit 3:2 gewinnen und ich konnte meine Revanche gegen Kischel nutzen, so dass wir mit 3:2 in Führung gingen. Diese gaben wir nach dem mittleren Paarkreuz wieder ab, da Acki gegen Guido Ramlow und Spiegel gegen Boike jeweils mit 3:1 verloren. Unten konnten wir nur den Anschluss halten durch den 3:1-Sieg von Til über Kernchen, denn Goldi musste nach 2:0-Satzführung Mauermann zum 3:2 gratulieren.
Nach der ersten Einzelrunde also 4:5 und noch alles offen.
Erneut war also das obere Paarkreuz gefragt, die Führung wieder herzustellen, was uns nicht gelang. Ich konnte zwar gegen Pijacki nach 0:2-Satzrückstand noch das Spiel drehen, aber Micha musste aufgrund der starken Aufschläge von Kischel sein zweites Einzel abgeben. Was oben nicht gelang, wurde dann durch die Mitte erreicht. Durch den famosen 3:2-Sieg Spiegels über Ramlow, bei dem er im fünften Satz nach 5:1- und 7:2-Führung sogar bei 9:10 einen Matchball abwehren musste, um schließlich mit 13:11 das Ende zu besiegeln, und den gut erspielten 3:1-Sieg von Acki über Boike gingen wir mit 7:6 in Führung. Durch die überraschende Niederlage von Goldi gegen Kernchen konnte uns Til aber mit einem unerwarteten, satzverlustfreien Sieg über Mauermann das 8:7 bescheren. Micha und ich hatten es nun auf den Schlägern, den einen Punkt, den es für ein Unentschieden gibt, zu verdoppeln. Auch wenn es schwerer als erwartet war, konnten wir trotzdem Kernchen/Mauermann mit 3:1 in die Schranken verweisen und unsere Mannschaft für den tollen 4,5-Stunden-Kampf mit dem 9:7 belohnen.
Wie im Hinspiel war der Gegner etwas ersatzgeschwächt und somit das Spielergebnis für uns glücklicher zu bewerten. Ein Unentschieden wäre in diesem Spiel ebenfalls gerecht gewesen, aber so ganz unverdient ist der knappe Sieg auch nicht. Wir sind jedenfalls stolz, den Tabellenzweiten auswärts bezwungen zu haben.
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Die Blume vom Siegerbier hat sich noch gar nicht gesetzt, da ging es bereits weiter mit dem Spiel gegen die zweite Neubrandenburger Mannschaft. Sie haben am Vormittag gegen unsere Vierte mit 4:9 verloren und wir wollten unseren Schwung vom ersten Spiel direkt mitnehmen und auch das zweite gewinnen. Der aktuelle Tabellenletzte stellte sich mit Oschlies, Hinz, Kay Ramlow, Sahr, Meyer und Claus auf und war damit ebenfalls nicht in nomineller Best-, aber in Stammbesetzung.
Nach den Doppeln zeigte sich gleich, dass die Vormittagsspiele Wirkung zeigten. Wir waren hochmotiviert und konnten den schon leicht resignierenden Gastgebern alle drei Doppel abknöpfen.
Bemerkenswert dabei, dass Spiegel und Goldi mit 3:0 das starke, eingespielte Doppel Hinz/Ramlow schlagen konnten. Acki und Til mussten wieder über fünf Sätze gehen, konnten aber diesmal mit 11:9 den Entscheidungssatz gewinnen.
Oben gelang Micha mit dem 3:1 gegen Kapitän Oschlies bereits der zweite Tagessieg gegen die gegnerische Nummer 1. Ich konnte gegen den unorthodox spielenden Hinz mit demselben Ergebnis niederringen und das 5:0 einspielen. Parallel zu meinem Spiel hatte Goldi sein vorgezogenes Spiel gegen Claus mit 3:1 gewonnen und auch Axel konnte anschließend ergebnisgleich seine Ramlow-Tagesbilanz ausgleichen (Niederlage gegen Guido, Sieg gegen Kay). Zwischenstand 7:0! Spiegel und Til konnten dem Spiel nun also ein schnelles Ende verpassen, woran sich Til auch hielt. Ein souveränes 3:0 gegen Meyer, was die Zuschauer, die ihn für einen Ersatzspieler hielten, faszinierte. Spiegel ging es da gemächlicher an, hatte aber in Sahr auch einen unbequemen Gegner, der angepeitscht durch die Zuschauer, den Ehrenpunkt setzen wollte. Das konnte unsere heutige Nummer 3 mit einem 15:13 im Entscheidungssatz verhindern und uns mit dem 9:0 den zweiten Sieg beurkunden.
In der Höhe vielleicht etwas deutlich, aber trotzdem verdient, geht der Sieg an uns und wird der Abstand zu den Abstiegsplätzen stetig größer. Theoretisch ist er noch möglich aber praktisch können wir den Blick nach oben auf die Tabelle richten. Matchwinner aus beiden Partien ist die Mannschaft, in der niemand eine weiße oder schwarze Weste trug, aber in Summe zwei Siege dabei heraussprangen.
< Euer Matze >