Ausgeträumt! Süd 1 verpasst erstmaligen Regionalliga-Aufstieg ganz knapp

von uli

Nachdem uns die TTG 207 noch im Endspurt überholen konnte (Wir gratulieren hiermit nochmals zum Aufstieg), hieß es für uns nun an der Relegationsrunde zur Regionalliga teilzunehmen. Für uns war dies schon ein riesiger Erfolg, denn wir durften uns mit dem Zweiten der Oberliga Nord/West, Hannover 96, sowie dem Gastgeber und Achten der Regionalliga Nord, TSV Bargteheide, um den letzten Platz für den Aufstieg in die Regionalliga messen. Wir machten uns bereits am Freitag auf den Weg nach Lübeck, wo uns Herr Kaiser vom Ibis in Rostock im gleichnamigen Hotel in Lübeck Zimmer organisierte. In der Aufstellung Tomek, Svenny, Auge, Daniel, Chris, Til, Anne und Trainer Brüschi besuchten wir ein gemütliches Restaurant, um uns zu stärken und die Taktik für den morgigen Tag zu besprechen. Unserem Coach gefiel das so gut, dass er uns in seiner Ansprache mitteilte, die Rechnung für das gesamte Team zu übernehmen. Vielen Dank dafür. :-)

Am nächsten Morgen machten wir uns, wie immer, rechtzeitig zur Spielstätte auf. Im Modus „Jeder gegen Jeden“ wurde zuerst die Begegnung TSV Rostock Süd vs. Bargteheide ausgelost. Die Gastgeber waren aus unserer Sicht der haushohe Favorit dieses Turniers. In der Ansprache von Bargteheides Kapitän Florian Keck, erzählte er, dass das Buffet vom Gastgeber als das Beste der Regionalliga gewählt wurde und sie diesen Titel gerne auch im nächsten Jahr verteidigen wollten. Gern würden wir unser Rostocker Buffet auch mal der Regionalliga anbieten und taten alles dafür. Es war der Auftakt eines unfassbaren Turniers aller Mannschaften.

Ich nehme es mal vorweg, dieses Spiel dauerte über FÜNF Stunden!

Bargteheide spielte in der Aufstellung: Florian Keck, Constantin Velling, den extra aus China eingeflogenen Ole Markscheffel, Leo Niklas Schulz, Clemens Velling sowie Torben Markscheffel. Gleich in den Doppeln setzten wir ein erstes Achtungszeichen und gingen nach Siegen von Tomek/Svenny gegen Co. Velling/Schulz und Daniel/Chris gegen Keck/To. Markscheffel und der Niederlage von Til/Auge gegen O. Markscheffel/Cl. Velling mit 2:1 in Führung.

Tomek legte gegen Co. Velling nach, Svenny unterlag nach großen Kampf Keck. Auge sah sich nach einem 2:0 gegen Schulz bereits auf der Siegerstraße. Dann kippte das Spiel in Richtung des jungen Bargteheiders. Ich weiß zwar nicht mehr wie, aber ich konnte das Spiel doch noch zu meinen Gunsten drehen und gewann 3:2. Daniel zog in einem Klassespiel gegen O. Markscheffel leider mit 1:3 den Kürzeren. Doch jetzt kam unser wahnsinniges unteres Paarkreuz mit Chris und Til. Was die beiden Jungs ablieferten, war der absolute Wahnsinn.

Sowohl Chris gegen To. Markscheffel als auch Til gegen Cl. Velling waren vor dieser Begegnung krasse Außenseiter. Doch sie schafften das Unglaubliche und siegten beide mit 3:1. Zwischenstand nach der 1. Runde also 6:3 für uns!

Tomek legte mit einem genialen 3:1 gegen Keck nach und es stand 7:3!!! Wir rieben uns die Augen. He, da ist was drin. Die Niederlagen von Svenny (Co. Velling), Auge (O. Markscheffel) sowie Daniel gegen Schulz brachten die Bargteheider wieder auf 7:6 aus unserer Sicht heran. Doch, wie schon erwähnt, ihr ahnt es, hatten wir ja noch unsere beiden Helden im unteren Paarkreuz. Unter dem Jubel der Mannschaftskameraden und den mitgereisten Fans bescherten uns beide diesen für alle nie für möglich gehaltenen 9:6-Sieg gegen den haushohen Favoriten Bargteheide. Wahnsinn, fünf Stunden Tischtennis und wir haben auch noch gewonnen. :-)

Zum Feiern oder Ausruhen war allerdings keine Zeit. Denn der Spielplan sah vor, dass wir gleich im Anschluss gegen die für uns große Unbekannte, Hannover 96, antreten mussten. Hannover wurde neben Bargteheide als die stärkste Mannschaft eingeschätzt. Unser Gegner trat mit der Aufstellung Richard Hoffmann, Zak Wilson, Max Kulins, Ondrej Kunz, Mikael Hartstang sowie Dominik Jonack an. Wie stark Hannover war, zeigte sich gleich in den Doppeln. Auge und Tili sahen gegen Hoffmann/Wilson überhaupt nicht durch und verloren glatt mit 0:3. Am Nebentisch hatten es Tomek/Svenny mit der sehr unangenehm zu spielenden Kombi Kulins/Jonack zu tun. Nach großen Kampf und spektakulären Ballwechseln mussten unsere Jungs ihren Gegnern zum Hannoveraner 3:2-Sieg gratulieren. Daniel/Chris hielten uns dank ihres 3:2 Sieges gegen Kunz/Hartstang weiter im Spiel.

Als auch noch Svenny gegen Hoffmann und Tomek gegen Wilson verloren und auch Daniel gegen den saustark spielenden Kulins verlor, stand es Süd-Sicht schon 1:5. Auge konnte im „Duell der Senioren“ gegen Kunz noch einmal auf 2:5 verkürzen. Til zog im Duell der Youngster gegen Jonack den Kürzeren. Chris hielt uns mit seinem Sieg gegen Hartstang weiter im Spiel. Die Rechnung war einfach. Wir brauchten wenigstens sechs kleine Punkte, um weiterhin bei der Frage um den Aufstieg ein Wörtchen mitreden zu können. Doch leider zerplatzte dieser Traum nach den Niederlagen von Tomek (2:3 gg. Hoffmann), Svenny (0:3 gg. Wilson) und Auge (1:3 gg. Kulins) und eine 3:9 Niederlage stand auf der Anzeigetafel.

Nach kurzer Enttäuschung über die verpasste Chance, folgte aber wieder die Freude über das Erreichte der Mannschaft. Wir haben uns achtbar verkauft, dabei sogar einen Sensationssieg gegen Bargteheide eingefahren. Wer hätte das vorher erwartet? Voller Stolz über das Erreichte konnten wir uns nun das Endspiel zwischen Bargteheide und Hannover anschauen. Auch hier war die Rechnung einfach, Hannover brauchte fünf kleine Punkte, um aufzusteigen. Wir hatten mit der Vergabe des 1. Platzes, unabhängig vom Ausgang dieses Spieles, nichts mehr zu tun. Vielleicht war sich Hannover zu sicher, diese Punkte zu holen. Den sympathischen Bargteheidern gelang das schier Unmögliche. Unter dem Jubel der einheimischen Fans fegten sie Hannover mit sage und schreibe 9:0 aus der Halle!!! Wir gratulieren Bargteheide. Absurdes Comeback!

Ein denkwürdiges Turnier fand somit seinen Sieger in Bargteheide. Alle drei Mannschaften wiesen 2:2 Punkte auf und der letzte Ballwechsel wurde kurz vor Mitternacht geschlagen.

Wir selber fühlten uns trotzdem auch wie Sieger. Diese Saison war wohl die erfolgreichste der Wendezeit für eine Herrenmannschaft. Jetzt haben wir Lust auf mehr und wollen nächstes Jahr wieder angreifen. Vielen Dank an die Fans, die sich auf den Weg nach Bargteheide gemacht haben sowie allen Fans, die uns die gesamte Saison unterstützt haben sowie allen Sponsoren ohne die das alles gar nicht möglich wäre. Vielen Dank auch an alle die uns immer die Daumen gedrückt haben und uns auf welche Art und Weise auch immer, unterstützt haben.

Wir bedanken uns auch ganz dicke bei Coach Brüschi, der zur Freude der Mannschaft nach dem Marathonmatch am Samstag bekannt gab, dass er auch nächste Saison uns weiterhin tatkräftig unterstützen wird. :-)

Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass wir diese fantastische Saison unserem vor kurzen verstorbenen Vereinschef Peter Kuchling widmen möchten. Leider konnte Peter diesen Erfolg nicht mehr miterleben. Ohne ihn hätte es diesen Verein und damit auch diese Mannschaft nie gegeben.

DANKE, PETER!

Text: Mathias „Auge“ Wähner
Titelfoto: Rajko Grawert

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