12 Uhr Start hieß es am Samstag in Kiel zu unserem letzten Auswärtsspiel der Saison. Lobenswert sei erwähnt, dass sich die gesamte Mannschaft schon zum Freitagstraining in Rostock einfand. Vielleicht ein gutes Omen?! Oder vielleicht auch das, dass der Stammverein ab Dienstag einen neuen Vorstand hat – mit dabei „unser“ Senior Auge, der unter der Woche am 20. März bei der Mitgliederversammlung im Hotel ibis Rostock am Stadthafen als 2. Vorsitzender in den Vorstand gewählt wurde.
Wir, pünktlich wie immer, machten zunächst noch würdige Gruppenfotos vor der Halle, bevor dann auch die Gastgeber eintrafen.
FT Eiche Kiel trat an mit: Madsen, Dr. Schmidt, Ahrensdorf, Kynde, Petzsche und Brinch. Eine sehr stark einzuschätzende Mannschaft, die für mich so nichts mit dem Relegationsplatz zu tun hat, auf welchem sie sich gerade befindet. Wir waren also gewarnt und spielten, Samstag wie Sonntag mit unserer Stammsechs. In Reihenfolge Tomek, Auge (Werner), Svenner, Daniel, Chrisi und Ich.
Typisch für uns starteten wir gut mit 2:1 aus den Doppeln. Tomek/Sven siegten 3:0 und Auge/Til unterlagen 1:3. Noch typischer war, dass Daniel/Chris mit 3:2 gewannen und das sogar nach 0:2 Rückstand. Stark Jungs!
In fünf Sätzen ging es auch weiter, denn Auge schaffte leider nicht die Überraschung gegen Eiches Spitzenspieler Madsen. Aber dafür machten es Tomek und Daniel besser, 3:2 gegen Dr. Schmidt und Ahrensdorf – wobei Daniel erneut einen 0:2-Rückstand aufholte. „Lustig dazu: Svenny sagte mir noch während des Spiels, Daniel und Ahrensdorf sind die beiden Spieler für ihn, die am ehesten eine Führung verschenken.“
Sven hatte wenig Spaß am Spiel gegen Kynde und unterlag mit 1:3, aber Chris kämpfte sich gegen Brinch zu einem 3:1 durch. Ich konnte mich ebenfalls mit 3:1 gegen Petzsche durchsetzen, wobei ich mich nach einem klar verlorenen Satz (2:11 zum 2:1) wieder fing und den Punkt zum 6:3 holen konnte.
Tomek zeigte sich in der zweiten Einzelrunde dann in Höchstform und holte seinen zweiten Einzelpunkt – 3:1 gegen Madsen. Nicht ganz in Bestform war Auge, der nicht zu seinem Spiel fand und Dr. Schmidt zum 3:0 gratulierte.
Im zweiten Einzel hatte Sven zwar immer noch keinen Spaß gegen Ahrensdorf, aber diesmal zumindest das bessere Ende für sich: 3 zu 1. Nun schien es, als würde Daniel den finalen 9. Punkt für uns sichern und führte schon 9:5 im Entscheidungssatz gegen Kynde. Aber wie schon oben von Svenny beschrieben, führte das nur zum 9:11 aus Rostocker Sicht.
Chris musste es also richten und das ausgerechnet gegen Petzsche, der ihm (Zitat) „ so gar nicht liegt“ und er noch nie richtig durchgesehen hat. Aber diesmal zeigte Chris, dass er doch gegen Linkshänder (Brinch und Petzsche) kann und entschied das Spiel mit 3 zu 2 für sich. Zusammen ergab das einen 9:5-Auswärtssieg für uns. Jetzt waren wir heiß auf Siek am Sonntag!
Hier geht es zum Protokoll gegen Kiel.
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Wie schon erwähnt – es war unser erstes Heimspiel in der Rückserie und ich möchte mich schon hier für das Wahnsinnspublikum bedanken, das die Süd-Arena zum Brennen gebracht hat. Ganze 95 Zuschauer (schreibt das Spielprotokoll) haben uns lautstark unterstützt – eindeutig Rekord.
Aber von vorn: Siek, ebenso wie wir, noch ohne Ersatznot in der ganzen Saison, wollte mit Khazaeli, Bozanoglu, Habib, Sarrach, Rahberger und Laubach zwei Punkte aus Rostock mitnehmen.
In den Doppeln legten wir zunächst mal einen Fehlstart hin, da sowohl Auge/Til als auch Tomek/Sven den Entscheidungssatz nicht für sich entscheiden konnten. Letztere hatten im vierten Satz schon Matchbälle gegen Bozanoglu/Habib liegen lassen. Nur auf das beste Doppel der Liga war Verlass, Daniel/Chris 3:0 gegen Sarrach/Laubach. 1:2 nach den Doppeln.
Wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, nahm Siek sogar Wang Yansheng mit – Spitzenspieler der 1. Mannschaft und ehemaliger Nationalspieler. Sie ließen nichts unversucht und hatten damit auf Erfolg.
Die beiden Spitzenspieler der Teams konnten sich in ihren ersten Spielen eher ungefährdet durchsetzen. Heißt: Tomek 3:0 gegen Bozanoglu und Auge 1:3 gegen Khazaeli.
Unsere Mitte holte nun allerdings zum Doppelschlag aus. Daniel spielte ein sicheres 3:0 gegen Habib und Sven nach Anlaufschwierigkeiten ein klares 3:1 gegen Sarrach. Wir sicherten uns also zum ersten Mal die Führung. Es stand 4:3.
Das erste wahre Spannungseinzel bestritt dann unsere Nummer 5 Chris gegen Laubach. In einem hochklassigen Spiel auf Messers Schneide, konnte Rostock erneut Punkten, da Chris im Entscheidungssatz die Nerven behielt.
Ich hatte währenddessen am Nebentisch nicht viel gegen Rahberger zu bestellen, da ich nicht in mein Spiel fand (1:3).
Unser Tomek musste nun gegen den besten Spieler der Liga Khazaeli ran – und er zeigte sich in Topform und erspielte sich ein 9:9 im fünften Satz. Vorhand-Topspin gegen Rückhand-Pressblock von Khazaeli mit dem besseren Ende für Tomek und das Publikum rastet aus. Matchpoint: Rückhand-Topspin von Tomek …. Netz weg. Stöhnen der Zuschauer. Khazaeli schlägt leer auf und kann punkten und gewinnt schlussendlich mit 13:11. Auge hatte sich eine gute Taktik gegen Bozanoglu zu Recht gelegt, konnte aber den zweiten Satz zum 2:0 nicht zumachen, und musste sich mit 1:3 geschlagen geben. Führung also wieder bei Siek, 5:6.
Aber unsere Mitte mit Sven und Daniel zeigte sich grandios und konnte erneut zweifach punkten. Diesmal beide jeweils mit 3:1 gegen Habib und Sarrach. Erneuter Führungswechsel zum 7:6.
15 Minuten später führt Chris mit 2:0 und 7:4 gegen Rahberger, welcher nicht mit den guten Aufschlägen unseres Linkshänders klar kam. Nebenan liege ich 0:2 hinten und weiß nicht so richtig, warum heute kein Schlag so richtig kommen möchte. Klingt ja wenigstens schon mal nach einem sicheren 8. Punkt für Rostock durch Chris. Stimmt aber so nicht ganz. Rahberger kämpfte sich nämlich besser ins Spiel und kam immer stärker auf. So konnte er die nächsten Sätze, einschließlich des dritten, mit einer Zwei-Punkte-Führung für sich entscheiden. 2 zu 3 also aus Rostocker Sicht im Spiel von zwei der besten Spieler im unteren Paarkreuz. Im krassen Gegensatz dazu, konnte aber auch ich mein Spiel noch einmal herumreißen und fand wieder besser zu meinen Bällen. Ich hatte daraufhin bei 10:7 drei Matchbälle und bei 11:10 dann sogar noch meinen vierten. Den fünften hab ich dann aber wirklich zugemacht (Danke an Sven und Micha ;)) und sicherte mit 13:11 den Punkt zum Unentschieden. 8:7!
Nun mussten Tomek und Sven gegen das „Norddeutsche Meister-Doppel“, Khazaeli/Rahberger, ran und unsere Jungs spielten zunächst nicht unbedingt taktisch hervorragend. Nach dem verlorenen ersten Satz schafften wir es eine Taktik durchzuziehen und Khazaeli so zu beschäftigen, dass das Doppel nicht ins Spiel kam. Wir gewannen mit wahnsinnigen Bällen 3:1.
Somit war es entschieden: zwei Punkte gegen Siek geholt und damit sicher auf dem Relegationsplatz – mit der Möglichkeit aus eigener Kraft direkt in die Regionalliga aufzusteigen. Ein genialer Ausblick, nach diesem nahezu perfekten Wochenende für unsere Mannschaft. Danke an alle die uns unterstützen und unterstützt haben. Die Zuschauer waren grandios – etwas was man nicht alle Tage erlebt. Danke auch an Dirk Gehde für die Fotos und an das Hotel ibis Rostock am Stadthafen.
Hier geht es zum Spielbericht gegen Siek.
Wir haben im April noch zwei schwere Heimspiele gegen Hertha vor uns. Aber mit dem Publikum, dieser Atmosphäre und unserer Leidenschaft bin ich frohen Mutes, dass wir auch diese Hürden nehmen werden.
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Text: Til Puhlmann
Fotos: Dirk Gehde, Til Puhlmann, Sven Stürmer
Auf unserer öffentlichen Facebook-Seite findet ihr noch kurze kleine Videos vom Spiel gegen Siek II.