Die Rückrunde hat fast nur Heimspiele auf dem Programm. Jedes davon aber nicht so wichtig, wie das gegen Stahnsdorf. Das ging in die Buchse. Doch, wer dachte, das war’s, wurde eines Besseren belehrt. Sie leben noch! Süd lebt noch!! Ausgerechnet auswärts gelang den Südlerinnen der erste Sieg seit dem 12.09.2021, also nach exakt 203 Tage nach dem ersten und bis dahin letzten Erfolg gegen Urania-Bramfeld, übrigens auch auswärts und übrigens ebenfalls ein 7:3.
Melanie hat sich bereit erklärt, die vier Berichte zu schreiben! Warum? Weil sie gerade Zeit hatte, auch wenn es zum Teil noch früh am Tage war. Danke.
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TSV Rostock Süd vs. SV Friedrichsgabe II (5.3.2022), 1:9
Am ersten Märzwochenende empfingen Maxi, Lisa, Melanie (ich) und Lea die zweite Damenmannschaft des SV Friedrichsgabe. Sie reisten mit Luna Bousselmame, Carina Ludwig, Jana Fernholz und Laura Schweiz an.
Bereits bei den Doppeln wurde klar: Das wird nicht leicht! Wir gingen mit zwei 0:3-Pleiten von den Tischen. Neue Hoffnung brachte Maxi mit dem ersten Punkt gegen ihre langjährige Konkurrentin Carina Ludwig (3:1). Lisa schlug sich tapfer gegen die Friedrichsgaber Nr. 1 Luna Bousselmame und gewann den ersten Satz. Zwar konnte sie zwei weitere Sätze in die Verlängerung bringen, aber leider nicht für sich entscheiden. Ich legte erneut einen Fehlstart hin und verlor 0:3 und auch Lea konnte ihrer Gegnerin keinen Satz abknöpfen. So stand es ruckizucki 1:5 gegen uns.
Wieder kein Heimsieg für uns.
Auch die letzten 4 Einzel konnten das Ergebnis nicht verschönern. Ich kämpfte mich noch in den fünften Satz, in dem meine Gegnerin ihr Spiel umstellte und mir doch noch das Nachsehen gab.
So machten sich unsere Gegnerinnen um 21 Uhr erschöpft, aber mit einem 9:1-Sieg in der Tasche auf den Heimweg.
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TSV Rostock Süd vs. TSV Stahnsdorf (19.3.), 4:6
Dass die nächste Heimniederlage nicht lange auf sich warten ließ, war allerdings nicht der Plan.
Zwei Wochen später empfingen wir fast in Bestbesetzung (nur Maxi fehlte leider) mit Sandy, Sophia, Annkatrin, Lisa und mir auf die Mannschaft aus Stahnsdorf. Diese trat in der gleichen Aufstellung, wie in der Hinrunde an: 1. Martina Grunwaldt, 2. Susanne Ahlers, 3. Kerstin Janke und 4. Veronika Schneider.
Da Maxi leider verhindert war, funktionierte unsere „Standard-Doppelaufstellung“ nicht. So setzten wir Sandy und Sophia an 1, die ihren Job mit einem souveränen 3:0 gut machten. Das zweite Doppel aus Annkatrin und Lisa konnte jedoch nicht nachziehen und verlor mit 1:3.
Im Einzel sprang ich für Maxi ein. Lisa unterstütze uns außerhalb der Boxen als Coach und Schiedsrichterin.
Gleich die erste Ansetzung sollte zu einem Nervenspektakel werden. Es kam zum Entscheidungssatz zwischen Sandy und Susanne Ahlers, in dem Sandy leider in der Verlängerung mit 12:14 den Kürzeren zog. Sophia verlor mit 3:0 deutlich gegen Martina Grunwaldt. Zwischenstand: 1:3.
An Spannung sollte nicht fehlen.
Annkatrin und ich standen ebenfalls fünf lange Sätze am Tisch. Leider mit unterschiedlichem Ergebnis: Annkatrin konnte ihre 2:1-Führung nicht ins Ziel retten und verlor wie Sandy in der Verlängerung (10:12). Ich legte nach einer 2:0-Führung eine kleine Pause ein und gewann den letzten Satz mit 11:8 gegen Kerstin Janke.
2:4, jetzt darf nichts mehr schiefgehen.
Während Sophia nochmal alle Kräfte zusammennahm und sich mit 3:1 gegen Ahlers durchsetzte, konnte Sandy der Stahnsdorfer Nummer 1, Grunwaldt, nicht mehr viel entgegen halten (0:3). Der 3:5 Zwischenstand machte allen klar, dass erneut kein Heimsieg erreicht werden wird und stattdessen sogar die bittere Pille einer Niederlage gegen den direkten Konkurrenten drohte.
Ein Unentschieden zum möglichen Klassenerhalt war noch drin.
Annkatrin führte mit 2:1 als ich mit zitternden Händen an den Tisch ging. Das unglückliche Los der Nummer 4: die Spielentscheidung, wenn es knapp wird. Augen zu und durch dachte ich und gewann die ersten zwei Sätze. Im dritten Satz galt meine Konzentration aber eher dem Nebentisch, an dem es wieder einmal in den Entscheidungssatz ging, welcher am Ende nicht zu unseren Gunsten ausfiel. Ich machte im vierten Satz den Sack zu, konnte aber an der Niederlage nichts mehr ändern.
So verloren wir das „Duell der Kellerkinder“ mit 4:6 und rutschten erstmals in dieser Saison ans Ende der Tabelle. Zum Abschluss noch eine positive Nachricht: wir haben noch 4 Spiele vor uns und somit 4 Chancen, uns zurück auf den achten Platz zu kämpfen.
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TSV Rostock Süd vs. Niendorfer TSV (20.3.2022), 2:8
So laut empfingen die Oberliga-Mädels ihre Gäste noch nie. Dafür sorgte zum einen der Hausalarm, der bereits an war, als die Gäste um Nicola Kölln, Nura Jensen, Sabine Weichel und Katja Decker anreisten. Zum anderen hinterließ aber auch der neue Teamspruch bleibenden Eindruck. Mit einem „Auf geht´s Mädels holt den Sieg, TSV Rostock Süd!“ eröffneten Sandy, Lisa, Lea und ich das Spiel doch etwas lauter als erwartet.
Gut gebrüllt, ist halb gewonnen … aber reicht das auch?
Mit den Doppeln kam die nächste Überraschung. Fast. Sandy und ich hatten vorher noch nie zusammen gespielt, dennoch kämpften wir uns gegen das erste Niendorfer Einserdoppel Kölln/Jensen in den Entscheidungssatz, verloren diesen aber leider mit 7:11. Da half auch das Anfeuern unserer Teamkolleginnen nicht, die ihr Doppel früher beendeten (1:3 gg. Weichel/Decker).
Den ersten Punkt für uns sicherte Sandy mit einem starken Comeback nach einem 0:2-Satzrückstand gegen die Abwehrspielerin Nura Jensen. Lisa kämpfte in ihrem ersten Einzel des Tages gegen die Niendorfs „Eins“, Nicola Kölln, um jeden Punkt, konnte aber keinen Satz für sich entscheiden.
Spannung zu Beginn – Tristesse am Ende.
Ich startete mit einer 2:0-Führung in mein erstes Einzel und mit gesteigertem Selbstbewusstsein schien der dritte Satz wie von selbst zu laufen. Bei einer 10:0-Führung mussten alle zweimal auf die Zähltafel schauen, leider auch, weil ich es anschließend viel zu spannend und erst bei 10:7 den Sack im Sinne aller Rostocker zu machte. Es war der Sieg, der uns auf 2:3 heranbrachte. Lea stellte sich Sabine Weichel. Die Niendorferin erwischte jedoch einen ausgesprochen guten Tag und ließ Lea keine die Chance (-4, -2, -3).
2:4-Rückstand. Noch alles drin. Dachten wir. Hofften wir.
Sandy unterlag Nicola Kölln jedoch in drei Sätzen. Lisa konnte ihr Einzel nicht gewinnen, es reichte nur für einen Satz. Somit stand die erneute Niederlage fest, was Lea und mich aber nicht daran hinderte, nochmal alles zu geben. Während mein Spiel gegen Weichel, welche nahtlos an die Leistung aus ihrem ersten Spiel gegen Lea anknüpfte, also einfach alles traf und mich zur Ratlosigkeit trieb, schnell vorbei war, kam es am Nebentisch wieder zu einem Fünfsatzduell. Obwohl Lea ein paar Zauberbälle auspackte und auch drei Matchbälle abgewehrt hatte, verlor sie den letzten Satz mit 12:14.
So erwies sich auch die Niendorfer Mannschaft nicht in Geberlaune und wir sind weiterhin in den Untiefen der Tabelle zu finden.
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Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an unsere treuen Zuschauer, die jede Niederlage tapfer mit uns ertragen und trotzdem immer wieder in die Halle kommen, um uns anzufeuern und zu unterstützen. Merci.
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ttc eastside berlin II vs. TSV Rostock Süd (03.04.2022), 3:7
Mittlerweile war es schon April und nachdem die Aprilscherze passé waren, machten sich Sandy, Maxi, Annkatrin und ich auf nach Berlin.
Wecker-Alarm und Spoiler-Alarm.
Für mich startete der Tag um 3:50 Uhr mit viel Kaffee. Annkatrin und Maxi abgeholt und ab nach Penzlin zu Sandy, die uns von dort aus weiter zu der Halle des „ttc berlin eastside“ kutschiert hat. Da Lisa zum ersten Mal nicht dabei war, erprobte ich mich erstmals in der Rolle der Kapitänin, welche ich ab der nächsten Saison dauerhaft einnehmen werde. SPOILER! Der neue Teamspruch kam erneut gut an und wirkte weitaus weniger verschlafen als bei unseren Gegnerinnen, welche in anderer Aufstellung als in der Hinrunde antraten: 1. Johanna Salzmann, 2. Lea Haupt, 3. Valeriya Sokolova, 4. Ekaterina Bloshchitcyna.
Vom Zufall zum Glücksfall.
Wie wir unsere Doppel aufstellen, wurde noch auf der Autofahrt ausdiskutiert. Da niemand so richtig einen Plan hatte, waren die Vorschläge Auswürfeln, Auslosen und Schnick Schnack Schnuck ganz weit vorne. Im Hinblick auf das nächste Wochenende an dem Sandy und Maxi bei den Norddeutschen Meisterschaften der Damen als Doppel antreten, entschieden wir, das Punktspiel als Generalprobe zu nutzen. Dies sollte sich als die beste Entscheidung entpuppen, die wir hätten treffen können. Zum ersten Mal gewannen wir beide Doppel! Annkatrin und ich (3:0) folgten und Sandy und Maxi, die mit 3:2 gegen das stärkere Berliner Doppel (Salzmann/Haupt) gewannen (beide Teams hatten die nominellen Einserdoppel auf #2 gesetzt).
Der neue Wind in den Segeln sollte aber schnell wieder abflauen. Das obere Paar verlor beide Spiele mit jeweils 3:1 Sätzen. Annkatrin und ich konnten das Ruder mit 2 Siegen aber wieder herum reißen. Zwischenstand 4:2. Wir nicht mehr weit vom sicheren Unentschieden und somit einem Punkt für die Tabelle entfernt.
Sandy konnte ihn leider nicht einfahren. Sie verlor gegen die ehemalige MV-Spielerin Johanna Salzmann. Maxi konnte sich hingegen in einem spannenden „Fünfer“ gegen Lea Haupt durchsetzen. 5:3!
War vielleicht noch mehr drin?
Ja! Annkatrin und ich konnten unsere letzten Einzel souverän gegen die beiden Berliner Jugendspielerinnen gewinnen. Auswärtssieg! Breites Grinsen und wertvolle Punkte für die Tabelle.
Die Freude war riesig. Sie wurde jedoch auf der Rückfahrt schon wieder geschmälert. Uns erreichte die Nachricht, dass Niendorf nicht gegen Stahnsdorf antreten konnte, wodurch die Brandenburgerinnen 10:0 gewannen und somit weiterhin vor uns in der Tabelle ist.
Wir sind jedoch zuversichtlich, dass der Sieg über eastside uns ein neues Selbstvertrauen gegeben hat und der Kampf um den Klassenerhalt noch nicht beendet ist. Mittlerweile ist klar, dass der umkämpfte 8. Platz (Relegationsplatz) zum Ligaverbleib reichen wird.
Jetzt muss es auch zu Hause mal klappen. Es geht nicht anders. Wir hoffen somit auf zahlreiches Erscheinen unserer Zuschauer bei unseren letzten beiden Heimspielen am 24. und 30. April.
Dann heißt es für uns mehr denn je:
„Auf geht´s Mädels holt den Sieg, TSV Rostock Süd!“
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Text: Melanie Plötz
Redaktion und Collage: Ulrich Creuznacher
Foto: Diercke Weltatlas (www.diercke.westermann.de)