Norddeutsche Meisterschaften in Bremen – Sven Stürmer und Til Puhlmann erzielen gute Ergebnisse für MV und Rostock

von uli

Am vergangenen Wochenende stand für Tili und Svenny ein großes Turnier auf dem Plan……die Norddeutschen Meisterschaften in Bremen, die zeitgleich auch als Qualifikationsturnier für die Deutschen Meisterschaften gelten. Komplettiert wurde das MV-Aufgebot durch die beiden Mädels Johanna Salzmann (Greifswald) und Sophia Scheel (Stralsund). Begleitet wurden wir durch Stefan Puhlmann, Mark Albrecht und Jens Salzmann.

Das Turnier von Johanna und Sophia

Johanna spielte ein tolles Turnier und kam nach Siegen über Steinhäuser (4:2, Berlin) und Ludwig (4:3, Schleswig-Holstein) und einer Niederlage gegen die spätere Siegerin Lautenschläger (1:4, Brandenburg) in die Endrunde. Im Achtelfinale traf sie auf die starke Schleswig-Holsteinerin Gericke (Schwarzenbek). Johanna erspielte sich, durch eine starke offensive Vorstellung, eine 3:2-Satzführung. Gericke stellte anschließend ihr Spiel um, schlug variabler auf. Johanna konnte sich ihrerseits darauf nicht mehr richtig einstellen und agierte in meinen Augen etwas zu offensiv, obwohl dieses nicht unbedingt nötig war. Schade, denn am Ende stand eine 3:4-Niederlage und ein denkbar knapp verpasstes Viertelfinale.

Sophia hatte sich vor dem Turnier vorgenommen, dass sie einen Satz gewinnen wollte – ich nehme es mal vorweg, es hat im Einzel nicht ganz gereicht. Gegen Dahlke (S-H), Palina (Berlin) und Greil (HH) gab es jeweils 0:4-Niederlagen – an Satzgewinnen schnupperte sie, aber es reichte nicht ganz.

Im Doppel zogen beide durch ein 3:2 gegen Kölln / Tietgens (HH) ins Viertelfinale ein – dort unterlagen sie dann aber gegen die beiden Schwarzenbeker Dahlke / Fazlic mit 1:3.

Das Turnier von Tili:

Tili erwischte eine schwere Gruppe, was durch seinen nicht vorhandenen Setzplatz aber wohl auch abzusehen war. So sah er sich Daniel Cords (3. Liga, Siek, SH), Philipp Flörke (Regionalliga, Poppenbüttel, HH) und Janik Meder (Verbandsoberliga, Geltow, Brandenburg) gegenüber.

Das erste Spiel bestritt Tili gegen Flörke, der im letzten Jahr noch im 1/4-Finale stand. Tili spielte wirklich ein sehr gutes Spiel und schaffte den 2:3-Satzanschluss. Im sechsten Satz spielte er bis zu einer 9:4-Führung wie aus einem Guss. Plötzlich riss aber der Faden und der Hamburger machte sechs Punkte in Folge. Tili glich noch zum 10:10 aus. Flörke erhöhte auf 11:10. Was dann folgte war ein Til-Puhlmann-Klassiker: Fehlaufschlag in der Satzverlängerung. Bitter, Schade – ich hätte den siebenten Satz gerne gesehen. Vielleicht wird „Flo“ Flörke dann eiskalt? Wer weiß das schon.

Im Anschluss spielte Tili gegen meinen guten Freund Daniel Cords. Daniel spielen zu sehen, macht mir persönlich sehr viel Spaß – Athletik, gepaart mit einer immensen Ruhe und „Geschmeidigkeit“. Daniel machte eigentlich auch was er wollte mit Tili. Unsere kleine Blockmaus Tili kam nicht ins Spiel, sah bei den Aufschlägen mal gar nicht durch und kassierte eine 0:4-Niederlage. Da war nix drin.

Im Spiel um die goldene Ananas in der Gruppe gegen Meder, ging Tili mit 1:0 in Führung – also nach den Sätzen meine ich. Beide spielen ein ähnliches System und ich würde sie beide gerne als Blockmäuse bezeichnen. Der Brandenburger zeigte sich die nächsten vier Sätze aber einfach variabler und sicherer in seinem Spiel. Tili musste agieren, schaffte es aber nicht, sich durch die Blockbälle des Brandenburger durchzuarbeiten. Schade, denn hier hatte ich Tili auf Augenhöhe gesehen. Ein 1:4 steht am Ende auf der Anzeigentafel und Tili wird Vierter in der Gruppe.

Tili spielte wirklich gutes und ansehnliches Tischtennis. Die Gegner waren stark und Tili ist ja noch jung – da  kommt noch Einiges!!!

Das Turnier von Svenny aus der (Ich-Perspektive):

Ich sagte ja vor dem Turnier, dass ich mir Einiges vorgenommen hatte – damit war gemeint, dass ich aus der Gruppe kommen und am zweiten Tag noch Einzel spielen wollte. Bei der Inaugenscheinnahme der Teilnehmerliste war mir klar, dass ich auf den gegen an #1 gesetzten Sebastian Borchardt (3. Liga, Hertha BSC Berlin) treffen würde. Das ist okay, gegen Sebastian rechnete ich mir wenig aus. Dann wünschte ich mir, dass ich nicht Christian Witter (Oberliga, Ahrensburg, Hamburg) oder Alexander Kellert (Regionalliga, Poppenbüttel, Hamburg) als gesetzten Gruppendritten bekomme. Und schon gar nicht wollte ich Lasse Staack (Oberliga, Preetz, SH) als vierten in die Gruppe bekommen. Und wie sah die Gruppe aus: Borchardt, Stürmer, Witter, Staack – na schönen Dank an die Losfee!!!!

So begann ich das Turnier gegen Lasse Staack. Und wie begann es? Ich beschreibe es mit einem Wort: Katastrophal. Ich startete schlecht, stand schlecht zu den Bällen und fand gar kein Mittel gegen Staack. Ich lag 0:3 nach Sätzen und 2:4 hinten. Dann kam wohl der Knackpunkt des Spiels. Ich spielte einen Aufschlag, Lasse legte ihn kurz und ich wollte flippen – und der Flip flog fast aus der Box – peinlich. Ich sagte mir dann anschließend: So peinlich kann es nicht weiter gehen. Ich zog mir den Stock aus den Hintern und begann Tischtennis zu spielen. Ich glich 3:3 nach Sätzen aus und konnte auch den siebenten Satz für mich entscheiden. Tschoooooa!!! Am Nachbartisch aber dann der nächste Schock für mich: Witter siegte gegen Borchardt mit 4:3. Somit war klar, dass das zweite Spiel das nächste „Leben-oder-Sterben“-Spiel wird.

So ging es also gegen Witter. In den bisherigen Spielen konnte ich nicht gegen Christian gewinnen. Christian erwischte wirklich einen guten Tag. Das Spiel zwischen uns ist eigentlich immer das gleiche – ich ziehe wie ein Wahnsinniger Topspins aus jeder Distanz und Christian blockt mir einfach alles zurück. Der Schläger von Christian wurde gefühlt immer größer. D.h., egal wo ich hinspiele, er ist da. Er macht keine einfachen Fehler und ich sicherlich zwei bis drei pro Satz und genau diese killen mich. Ich verliere in sechs Sätzen und brauche danach ein Sauerstoff-Zelt. Absurd, wie ich ackere und er einfach überall ist – Gratulation an Christian.

Das letzte Vorrundenspiel nun also gegen Borchi. Beide müssen gewinnen, um am nächsten Tag noch spielen zu dürfen. Borchi hat unfassbar starke Aufschläge und spielt einen für jeden Gegner unangenehmen Winkel. Egal. Ich kann eigentlich nur gewinnen, denn wenn ich verliere ist es normal.

Und ich startete gut. Die ersten Sätze gewinne ich jeweils in der Verlängerung. Dann aber dreht Borchi mal zwei Gänge hoch. Ich komme gar nicht in einen Rhythmus und Borchi macht eigentlich was er will mit mir. Ich habe die nächsten vier Sätze keine Chance mehr und verliere mit 2:4.

Am Nachbartisch gewinnt dann Lasse einfach mal gegen Witter mit 4:3, was bewies, wir ausgeglichen diese Gruppe war. Ich bin anschließend sehr gefrustet, viel Zeit dafür war aber nicht mehr. Tili und ich mussten noch im Doppel ran.

Tili und Svenny im Doppel

Im Achtelfinale hatten wir wohl das wirklich einfachste Los. Wir spielten gegen die Bremer Reißig und Wojciechowski. Ein Doppel, welches wir wirklich gut gewinnen konnten, auch wenn man sieht, dass Tili und ich im Doppel nicht wirklich gut zusammenpassen: zu verschieden sind unsere Spielsysteme ausgelegt. Sei‘s drum. Wir gewannen mit 3:1 und sahen uns nun im Viertelfinale Michael Zibell / „Flo“ Flörke gegenüber.

Diese Geschichte ist wirklich schnell erzählt: Beide Doppel finden eigentlich kaum einen Rhythmus. Die beiden Hamburger sind aber trotzdem sicherer in den wenig gelungenen Aktionen und gewinnen verdient mit 3:1 gegen Tili und mich.

Fazit:

Die Bedingungen in Bremen waren einer Norddeutsche Meisterschaft wirklich nicht würdig. Die Halle war wahrlich nicht gut. Grüne Tische auf grünem Boden? Ernsthaft? Der Boden war glatt! (O-Ton von Tili: „Der Boden ist ja genauso glatt, wie ich!“) Und die Donic-Plastikbälle sind echt mit die schlechtesten Bälle, die ich je gespielt habe!

Meine Gruppe habe ich ja schon beschrieben. Ich spielte ein gutes Turnier und versuchte alles, was ich kann. Wenn das nicht reicht, dann ist es leider so.

Tili hatte viele gute Momente und zeigte, dass wir in Zukunft immer mehr Freude an ihm haben werden.

Für Sophia war es wie erwartet sehr schwer. Johanna spielte ein tolles Turnier. Es war wirklich sehr schade, dass sie sich nicht selbst mit einem 1/4-Finale belohnen konnte.

Unser beider Dank an Mark, Stefan und Jens.

Ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim Lesen.

Die Ergebnisse.


Text: Sven Stürmer
Fotos: Rajko Grawert
Collage: Ulrich Creuznacher

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