Erfolg für Nord-West, Süd und MV – Maxi Langschwager erreicht historischen 9. Platz beim Top 48 (U18).

von uli

Mecklenburg-Vorpommern ist zwar das sechstgrößte Bundesland, hat aber die geringste Einwohnerdichte (ca. 1,6 Mio. Einwohner auf ca. 23.000 qkm). So Viele sind wir also nicht und die wenigen Spitzenleute sind oft alleine an selbiger zu finden. Das galt und gilt weiterhin für Maxi Langschwager, die als erstes und einziges MV-Talent 2018 das nationale Top 24 in der U15 erreichte (durch Platz 21 beim Top 48) – wohl gemerkt als damals 13-Jährige. Drei Jahre später, es ist 2021, schaffte Maxi erneut Historisches – erreichte mit ihren immer noch zarten 16 Jahren das nationale Top 24 der U18 – diesmal durch einen fabelhaft genialen 9. Platz beim Top 48 in Göttingen! Unfassbar!! Geil!!!

Irrungen und Wirrungen gab es nur auf der An- und Abreise. Hier nötigten Straßensperrungen, Umleitungen und Stau Maxis fahrenden Coach Mathias Wähner zu etlichen Denksportaufgaben. Alles ging gut … am Tisch lief es umso besser, fast nahezu sportlich perfekt, auch ohne Zuschauer, aber mit top Organisation. Da keine MV-Jungs teilnahmen, waren Maxi und Auge allein, aber klein und allein ist nix Neues für MV.

Keine Zuschauer, aber keine Scheu – Maxi spielte frei und groß auf.

Beim ersten nationalen Wettkampf der unter 18-Jährigen startete das im Nachwuchsbereich und damit auch beim Top 48 für den SV Nord-West Rostock startende Ausnahmetalent mit einer 1:3-Niederlage (8, -7, -8, -7) gegen Julia Brasch (Schleswig-Holstein). Es folgte ein glattes 3:0 (6, 5, 7) gegen die Thüringerin Lena-Marie Starkloff bevor der Vergleich mit der Turnierfavoritin Lea Lachenmayer auf „Minni“ wartete. Die Baden-Württembergerin wackelte nur im zweiten Satz (Maxi hatte sogar Satzbälle), aber im dritten aber nicht mehr – 3:0 für die Favoritin (-6, -10, -0).

Danach ging es gedanklich für Maxi spätestens nur noch um Platz 3 oder 4. Der Vorteil: Man kann frei aufspielen und weil das super gelang, behielt Maxi sowohl gegen Antonia Nitz (Schleswig-Holstein) und Lea Marie Schultz (Bayern) die Oberhand – beide Male mit zwei vielversprechenden 3:0-Erfolgen (11:7, 11:7, 11:9 gg. Nitz sowie 11:6, 11:8, 11:9 gg. Schultz). Maxi erzielte eine 3:2-Satzbilanz und staunte nicht schlecht, dass sie damit Zweite wurde. Dass v.a. das glatte 3:0 gegen Schultz im letzten Duell der Vorrunde für 2. Platz reichte, „wusste ich nicht“, gab sie ehrlich zu (bei einem 3:1 wäre Schultz weiter gekommen). „Maxi hat sicher verteidigt, klug angegriffen und ihr unorthodoxes Spiel clever eingesetzt“, zog Coach Auge Bilanz. Der Lohn: Platz 2 und die Teilnahme an der Zwischenrunde am Sonntag.

„Das ist ein unfassbar geiles Ergebnis.“

Mathias Wähner

Zwar schmerzlich vom Hotelkissen getrennt, ging Maxi auch am Sonntag fokussiert zu Werke und nahm nach dem 3:0-Erfolg (9, 9, 4) über die Regionalligaspielerin Brenda Rühmkorff (Hessen) sogar eine Top-5-Platzierung ins Visier. Dazu hätte es einer weiteren Überraschung gegen Melanie Merk aus Bayern bedurft. Doch gegen die für den VfL Sindelfingen in der Regionalliga und 3. Liga eingesetzten Merk war Maxi erstmals an beiden Wettkampftagen machtlos. „Sie war die erste, die ihre taktische Grundausrichtung durchgespielt hat – und das perfekt“, gab Maxi zu, die keine 11 Punkte in drei Sätzen bekam (-4, -4, 1). Da das Spiel gegen Lachenmayer (wurde später Dritte) aus der Vorrunde mitgenommen wurde, beendete Maxi die Zwischenrunde auf dem 3. Platz. Doch dieser bedeutete in der Endabrechnung den 9. Platz und rang Auge zu folgendem Fazit ab: „Das ist ein unfassbar geiles Ergebnis.“ Nebenbei war Maxi hinter Großburgwedels Sofia Stefanska (Niedersachsen, 5. Platz) die zweitbeste Spielerin Norddeutschlands. Der Spitzfindige würde sogar sagen: Da der TTVN nicht an den Wettkämpfen des Norddeutschen Tischtennis-Verbandes (NTTV) teilnimmt, ist Maxi die Beste des NTTV.

2018 reichte es „nur“ zum 24. Platz beim Top 24 der U15. Kann also nur besser werden und besser werden kann und kennt Maxi sehr gut. Hopp, hopp, viel Erfolg in Bergisch Gladbach, Maxi.

Hier geht’s zu den Ergebnissen.

Text: Ulrich Creuznacher
Foto: Lisa Marie Schwanz

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